Notizen zum Pfingstbesuch von FGWH-Mitgliedern beim Partnerclub in Pont St. Vincent. Text: Sieger Maier

Der schon seit vielen Jahren traditionelle Pfingstbesuch Kirchheimer Flieger bei ihren Freunden in Pont St. Vincent hatte in diesem Jahr eine ganz besondere Bedeutung, weil man 2015 auf 60 Jahre dieser Partnerschaft, die inzwischen zu vielen persönlichen Freundschaften geführt hat, zurückblicken darf.
Entsprechend groß (21 Personen) war deshalb auch die Beteiligung von Wolf-Hirth Mitgliedern, teilweise mit Familie und Partnern, die sich per Flugzeug oder Auto (zwei Motorsegler, zwei Motorflugzeuge und fünf Fahrzeuge, samt einem DUO-Discus und einem historischen „Wolf Hirth Wohnwagen“) auf den Weg nach Frankreich machten um dort gemeinsam mit den französischen Freunden die Pfingsttage zu verbringen und die 60 Jahre zu feiern.

War schon in den Jahren zuvor die Gastfreundschaft etwas ganz Besonderes und kaum zu toppen, so wurde das in diesem Jahr doch noch übertroffen. Kulinarische Köstlichkeiten sind in Frankreich ja Alltag, aber was die Frauen des „Aero Club Albert Mangeot“, überwiegend ja Ehefrauen der fliegenden und auch nichtfliegenden Mitglieder, vorbereitet und während der Tage zelebriert haben, war wirklich einmalig, nicht zu vergessen die Grillspezialitäten, die von den Männern über einem umgebauten Benzinfass publikumswirksam zubereitet wurden. Die Verständigung war sprachlich zwar etwas anstrengend und holprig, aber verstanden haben sich alle prächtig.

Ja, es war wirklich so, dass der gesellschaftliche Teil des Treffens den fliegerischen Teil eher in den Hintergrund rücken ließ. Natürlich wurde geflogen, das Wetter war zwar nicht überragend, aber doch jeden Tag so, dass längere Thermikflüge möglich waren, alle „Allemands“ kamen in die Luft, ob im Oldtimersegelflugzeug, im schwanzlosen Motorsegler oder meistens im Tandemfalken.

Der Samstagabend war von unseren französischen Freunden zum eigentlichen Festabend vorbereitet. Das optisch zu einer Augenweide aufgebaute Buffet wurde mit einem speziellen Steh-Aperitif eröffnet. Im voll besetzten Aufenthaltsraum des neuen Hangars wurden wir vom Präsidenten des AeroClub Albert Mangeot, Michel Barrois in einer Ansprache, in der er in geraffter Form auf die 60 Jahre einging, offiziell begrüßt. Bürgermeister und ein Vertreter der Region lobten und begrüßten ebenso diese langjährige Partnerschaft und wünschten eine noch lang anhaltende Fortsetzung dieser länderübergreifenden Freundschaft.
Ich wurde auserkoren, ein Grußwort der FGWH zu sagen und nahm die Gelegenheit wahr, die Grüße des FGWH-Vorstandes und all seiner Mitglieder zu überbringen, uns für die überwältigende Gastfreundschaft und vor allem für die 60 Jahre unserer Freundschaft zu bedanken. Nicht ausgelassen dabei habe ich die Feststellung, dass die Freundschaft zwischen Pont St. Vincent und Kirchheim/Teck älter ist als die offizielle Freundschaft zwischen Paris und Bonn. Angesichts der starken Beteiligung „unserer Jugend“ gab auch ich der Hoffnung Ausdruck, dass die Zukunft unserer Partnerschaft weitere 60 Jahre anhalten kann.

Diesen gegenseitigen Freundschaftsbekundungen ging ein ebenso überraschender wie feierlicher Austausch von Gastgeschenken voraus, wobei sich herausstellte, dass wohl beide Clubs bei der Auswahl der Jubiläumspräsente an die Sonne, also an schönes Wetter gedacht hatten. Vom ACAM wurde uns eine große und schwere Schieferplatte, ausgestattet als Sonnenuhr, mit eingravierten Clubnamen, Jahreszahlen und Fliegermotiven, überreicht, bzw. vorgestellt, denn zum überreichen war die Platte mit ca. 60 kg. zu schwer.
Wir hatten als Jubiläumsgeschenk einen, ebenfalls mit Clubmotiven und Jahreszahlen präparierten Sonnenschirm in den Kirchheimer Stadtfarben blau-gelb im Gepäck und konnten diesen bei strahlender Sonne unter Beifall unserer französischen Freunde auf der Terrasse aufbauen.
Bei all den Ansprachen war Otto Bacher als routinierter Dolmetscher gefordert.
Höhepunkt und Überraschung des Abends war dann gegen Mitternacht ein richtiges Feuerwerk in den nächtlichen Himmel.

Offiziell haben wir uns dann am Sonntagabend mit der Niederlegung eines Blumengebindes an der Gedenkstätte für verstorbene Fliegerkameraden verabschiedet, unter ihnen der uns unvergessene frühere Club-Präsident Henry Lemoine, der bei einem tragischen Absturz im Rahmen einer F-Schlepp-Einweisung zusammen mit zwei Fliegerkameraden zu Tode kam.

 

Einige Bilder gibt es hier